Ein ziemlicher Dämpfer

Uppsala statt Gotland. Universitätsklinikum statt Ostseeidylle.

Ein erster Dämpfer auf unserer Reise durch den Norden.

Ich hatte vor einer Woche einen sichelförmigen Schatten im unteren Sichtfeld meines rechten Auges wahrgenommen und mir zunächst nicht viel dabei gedacht. Kam ganz plötzlich, einfach so. Es war wie ein hellgrauer Schleier. Wird schon wieder weggehen...

Als es nicht besser wurde, habe ich mir Gedanken gemacht.

Meine Augenärztin in Freiburg war am Telefon alarmiert, sprach von einer möglichen Netzhautablösung. Unbedingt in die nächste Klinik.

Wir waren zu diesem Zeitpunkt auf der Fähre und auf dem Weg nach Gotland. Das liegt mitten in der Ostsee, etwa 3einhalb Stunden vom Festland entfernt. 

Und eigentlich wollten wir dort Theas Bruder Buggi und seine Frau Patti treffen.

Ein paar entspannte Tage auf der Lieblingsinsel der Schweden verbringen. Eigentlich.

Die haben da in Visby ne tolle Klinik mit Blick aufs Meer aber offenbar keinen echten Augenspezialisten. 

Also wurde ich am nächsten Tag mit dem Ausdruck des größten Bedauerns wieder retour aufs Festland geschickt.

3 Einhalb Stunden mit der Fähre wieder zurück.

Und dann nochmal 2 Stunden mit der Minna bis nach Uppsala oberhalb von Stockholm. 

Jetzt sitze ich im Akademiska Sjukhuset und kann das schwedische Gesundheitssystem live erleben.

Eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte.

Sind alle sehr, sehr jung hier. Und es ist gigantisch groß. Enorm.

Aber warten muß man in Schweden als Patient genauso lange wie in Deutschland.

Augenambulanz, Emergency, EKG, EEG, Blutabnahme, jede Menge neurologische Tests und am Ende noch ein CT.

Um 8 Uhr morgens bin ich rein, um halb 5 kam ich wieder raus.

Thea hat die meiste Zeit in der Minna gewartet, ziemlich zermürbend war das für sie - die Unsicherheit vor allem.  

 

Der Verdacht auf Netzhautablösung hat sich nicht bestätigt. Sie habe auch sonst nichts gefunden.

Es könnte wohl ein kleiner Augeninfarkt gewesen sein. Kann irgendwie jeden treffen, wie aus dem Nichts.

Na super...

 

Am Montag soll ich nochmal ins MRT. Klasse...

 

Ich sehe noch immer alles scharf aber an die "Gardine" im unteren Gesichtsfeld werde ich mich wohl gewöhnen müssen. 

Meine Ärztin in Freiburg hat am Telefon gesagt: "Na Gott sei dank keine Netzthautablösung."

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Kommentare: 5
  • #1

    Demarcq (Sonntag, 11 September 2022 17:19)

    Quelle frayeur vous avez du avoir..
    L'essentiel est que tu n'aies pas de décollement de rétine.
    Que dit le scanner ?

  • #2

    Demarcq (Sonntag, 11 September 2022 17:21)

    Que dit . Le traducteur me fait des misères.

  • #3

    Oli (Montag, 12 September 2022 16:51)

    Hey, Ihr Abenteurer!
    Da bekommt man ja kurz mal eine Schreck. Öl ins Feuer der Hypochonder (wie ich einer bin). Aber wenns nur ein verkümmertes Äderchen ist...
    Ich lande nur ab und zu auf Eurem Blog. Hab ja noch einen anderen zu lesen und zu pflegen :-) Um so beeindruckender, was dann wieder alles passiert ist.

    Habt weiter Spaß mit Taubenkot-Scheunen, Schießereien in Einkaufszentren und hoffentlich jetzt Erholung auf Gotland... und passt auf Euch auf.

    Ich beobachte Euch.
    Liebe Grüße,
    Oli

  • #4

    Martin (Donnerstag, 15 September 2022 19:24)

    Ich wünsch dir gute Besserung und dass sich entweder die Gardine endlich wieder ganz öffnen lässt oder zumindest du dich an sie gewöhnst!
    Viele Grüße und weiterhin (trotz des Rückschlags) eine tolle Zeit im hohen Norden
    Martin

  • #5

    Heinz (Montag, 03 Oktober 2022 11:58)

    Was für ein Glück, dass es keine Netzhautablösung ist! Alles Gute!!