
Rondane Gjestegård, 2014
Was, wenn man in die Zukunft blicken könnte?
Hätten wir 2014 geahnt, dass wir nach 8 Jahren wieder hierher zurückkommen würden?
Nach Rondane Gjestegård: kleines Hotel, zehn gemütliche Hütten.
In einer davon hatten wir damals drei wunderschöne Ferienwochen mit Piet und Evi verbracht. (Siehe Foto oben!)
Mittlerweile heißt das hier Rondane River Lodge und zwei junge belgische Familien haben das Ruder übernommen.
Haben investiert und renoviert, eine Sauna gebaut und vor allem das Outdoor-Angebot enorm erweitert.
Schon mal von Packrafting gehört?
Sogar Leadershiptraining kann man hier buchen. Nächste Woche kommt die gesamte Führungsriege von Hugo Boss.
Alles ist etwas schnieker geworden, die Klientel offensichtlich auch.
Hierher kommen wir also zurück, diesmal als "Gastarbeiter" gegen Kost und Logis.
Bart ist unser Host. Er hat uns angeheuert. Er nimmt uns in Empfang, in Soltun. Das ist ein paar Kilometer entfernt von der River Lodge.
Hier wohnt er mit Ellen und seinen beiden Kindern und hier werden auch wir jetzt wohnen, zumindest für die nächsten Wochen - wohnen und arbeiten.
Wir sind kaum eine Viertelstunde da, fängt mir schon der Kopf an zu schwirren:
Wir hören von einem Nachbarn, der gerade einen Elch erlegt hat,
von Andreas, the chef, der kein Boss, sondern der Koch ist (Vorsicht: false friends!),
von seiner Freundin Lykke, mit der er eine Baby hat,
von Tanja, die den Käseladen unten an der Straße betreibt,
von Jan, dem Musiker und Johann, dem Maler
… oder war es umgekehrt?
Ich weiß das nicht mehr. So viele Menschen, so viele Namen!
Auf alle Fälle sollten wir sie alle kennenlernen, am besten heute noch, wenn nicht, dann spätestens morgen. Sie würden sich freuen.
Dann zeigt uns Bart das Wohnhaus. Zur Auswahl stehen:
Apartment Nummer 1: groß und geräumig, viel Platz.
ODER
Apartment Nummer 3: eher ein Studio, klein aber fein und mit einem wunderbaren Blick auf die Berge gegenüber.
Beide Apartments habe er mit unseren Vorgängern renoviert, sagt Bart und wir hören den Stolz in seiner Stimme, um daraus ein "cosy place" zu machen.
Für alle, die da kommen wollen, Freunde und Familie.
Wir könnten übrigens auch gerne noch jemanden einladen. "Whenever you want. No problem!"
Im Übrigen dürften wir auch beide Apartments nutzen, wenn wir das wollten.
Eines zum Wohnen, das andere als Lager. "It’s up to you! Make yourself at home! No problem!"
Wir sind begeistert und vor allem gerührt von so viel Großzügigkeit und entscheiden uns für das kleine Studio.
Das reicht uns vollkommen. Nach sechs Wochen Minna-Vanlife ist das der reinste Luxus.
Und dann dieser Blick … so schön!
Ach ja! Dort hinten gäbe es eine tolle Berghütte, "really fantastic! Just some hours to hike."
Aber wenn wir wollten, könnten wir natürlich auch gerne seine eigene Mountaincabin nutzen.
Sein "personal Walhalla," sein "little family paradise".
Diese Hütte läge näher am Nationalpark, wäre auch mit dem Auto erreichbar.
"You will enjoy! You can go there, whenever you want. No problem! "
Es sei denn … wir würden lieber mit dem Zelt in die Berge.
Dann könne er uns natürlich sein komplettes Outdoor-Equipement zur Verfügung stellen:
Zelt, Schlafsäcke, Isomatten … "everything" … und vielleicht die neugekauften Fatbikes zum Anfahren? "No problem! Just let me know."
Nach unserem Einzug in Soltun gehen wir einkaufen.
Bart fährt uns zum Joker, den wir noch von 2014 her kennen.
Hier drückt er uns einen Einkaufswagen in die Hand: "Just take what you need!"
Wir sind ganz verdattert. Das fühlt sich nun echt komisch an.
Ansonsten könnten wir uns auch jederzeit im Restaurant des Hotels bedienen. Da gäbe es auch fast alles.
Dorthin fahren wir als nächstes. In der Küche sind alle busy mit dem Zerlegen des bewussten Elchs.
Hier lernen wir Ellen, Andreas (the chef), Miro und Karen kennen.
Bart führt uns in den Keller, wo der begehbare Fridge und der ebenfalls begehbare Freezer darauf warten,
alle unsere weiteren kulinarischen Bedürfnisse zu befriedigen. "You can always help yourself! No problem!"
Eigentlich haben wir schon mehr als genug.
Was wir jetzt brauchen, ist vielleicht eher kurz einmal GAR NICHTS.
Wir sind komplett erschöpft, erschlagen von all den neuen Eindrücken,
vor allem überwältigt von dieser Großzügigkeit, diesem Großmut, dieser Gastfreundschaft.
Das ist unglaublich!
In dieser ersten Nacht schlafe ich schlecht. Seit langem mal wieder!
Mein Geist ist völlig entwöhnt, hat sich nach sechs Wochen in der Minna auf Minimalismus eingestellt - in jeder Beziehung!
Minnalismus eben!
Kann das alles gar nicht verarbeiten, die Fülle des Erlebten.
Da werde ich mich wohl jetzt umstellen müssen.
Ist auch gut so. Ich bin bereit!
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Famille Demarcq (Mittwoch, 19 Oktober 2022 15:13)
C'est chouette de vous voir tous les quatre ensemble.
Il faudra refaire cette photo avec eux quand ils auront le temps de voyager à nouveau avec leurs parents.