Es ging von Tag zu besser. Ich war immer länger draußen und meine Spaziergänge auf dem Hof wurden weiter und mutiger.
Schmerzen spürte ich nur noch hin und wieder, unten rechts im Schienenbein.
Es schien, als kämen Bandscheibe und Ischias langsam zur Ruhe. Hatten ja auch lange genug gewütet…
In der Nacht war das Thermometer mal eben auf Minus 11 gesunken.
Es war ein erster Vorgeschmack auf das, was uns im Verlauf dieses skandinavischen Winters weiter im Norden erwarten würde.
Aber noch fühlte sich die Kälte gut an. Als ich an diesem Morgen vor die Tür trat, war sie belebend. Sie machte Laune nach all den Tagen in der Bude. Des Liegens und des Haderns…
Während Thea die Tiere fütterte, ging ich mit meinen Krücken zum Fluß runter auf den Steg, der von der Sauna zum Wasser führt.
Der Frost hatte die Landschaft zu beiden Seiten des Ufers über Nacht verwandelt. Sie war jetzt in zartes Weiss getaucht.
Raureif lag auf Feldern und Bäumen, dazu das Licht, die Farben…
Es war ein magischer Moment und das Ende der blauen Stunde. Der Augenblick, in dem die Nacht endgültig in den Tag übergeht.
Die Vorma floß breit und träge an Huser Gard vorbei und als die ersten Sonnenstrahlen den Fluß erreichten, schien das Wasser plötzlich zu brennen.
Es dampfte rot und gelb. Wie Flammen, die versuchten Böschung und Unterholz dahinter zu erreichen.
Aus der Ferne waren Wasservögel zu hören. Ihre Rufe halten über die glatte Oberfläche des Flusses.
Über meinem Kopf nahm ich Flügelschlagen war und sah eine Gruppe Schwäne, die ich wegen ihrer Rufe zunächst für Gänse hielt.
Tatsächlich waren es Singschwäne. Sie hatten die sicheren Schlafplätze am Ufer der Vorma verlassen und waren jetzt auf Futtersuche.
Immer mehr stiegen empor. Und als sie über meinen Kopf hinweg flogen, leuchteten ihre Schwingen.
Viel schöner hätte die Natur diesen Augenblick nicht arrangieren können.
Am Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, bin ich dann nochmal runter ans Wasser. Wollte nochmal schauen.
Schwäne habe ich keine mehr gesehen. Nur ein Adler zog einsam seine Kreise.
Der „König“ würdigte mich keines Blickes…
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Terri (Montag, 12 Dezember 2022 11:47)
Lieber Christoph,
vielen Dank auch für die schönen Fotos und ich freue mich, dass du mit deiner selbst Heilung so gut voran trittst. Da du ja das eiskalte Wasser vor der Tür hast, bist du sicherlich bereit für Teil zwei deiner Genesung. Hier ein kleines Schulungs Video
https://m.youtube.com/watch?v=VaMjhwFE1Zw
Alles Liebe und gutes baden
Terri
Heinz (Dienstag, 13 Dezember 2022 19:18)
Wie immer unglaubliche Fotos!
Schön, dass es aufwärts geht!
Cornelia (Mittwoch, 14 Dezember 2022 22:46)
Lieber Christof, das sind so schöne Bilder. Wir waren in Gedanken viel bei Euch in den letzten Tagen. Wünschen Euch alles Gute. Ganz liebe Grüße
Henning (Freitag, 23 Dezember 2022)
Seit 11.12. keine Fotos mehr und kein Eintrag mehr. Was ist los? So wird das nix mit dem Social Media Star.
Frohe Weihnachten euch!!
Peter D. (Samstag, 24 Dezember 2022 18:57)
Hallo Ihr da oben,
in der Hoffnung, dass es Dir wieder besser geht,
wünsche ich Euch schöne Weihnachten.
Eure Erfahrungen in der Landwirtschaft werden Eucn sicher eine bleibende Erinnerung sein. Habt Ihr Euch schon Gedanken gemacht, welche Tiere in Eurem Garten gehalten werden können?
Ich wüsste sonst einen Hof, den Ihr übernehmen könntet.
LG Peter